Neuigkeiten zum Thema Autismus

Lichtaktion am Welt-Autismus-Tag: Ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz

Autismus-Förderung > Lichtaktion am Welt-Autismus-Tag: Ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz

Lichtaktion am Welt-Autismus-Tag

Beitrag von Luisa Weinberg

Ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz

Am 2. April findet der Welt-Autismus-Tag statt, um auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen im Autismus-Spektrum aufmerksam zu machen. Auch in Hannover setzt Pro School an diesem Tag ein sichtbares Zeichen: Das Förderzentrum in Hannover-Anderten erstrahlt in buntem Licht. Diese Lichtaktion steht unter dem Motto „Nicht unsichtbar“ und ist ein Appell an die Gesellschaft, die Vielfalt und Besonderheit von Menschen im Autismus-Spektrum anzuerkennen und wertzuschätzen.


Autismus ist nicht an äußeren Merkmalen zu erkennen. Und auch die Herausforderungen, denen Menschen im Autismus-Spektrum begegnen, sind oft nicht sofort sichtbar. Sie erleben die Welt auf eine andere Art und Weise, nehmen Reize intensiver wahr und haben oft Schwierigkeiten, sich in sozialen Interaktionen zurechtzufinden. Diese Unterschiede können zu Missverständnissen und Ausgrenzung führen, was wiederum das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität beeinträchtigen kann.


Es ist wichtig, den Begriff „Autismus“ nicht als Defizit oder Krankheit zu verstehen, die es zu „heilen“ gilt. Vielmehr handelt es sich um eine andere Art der Wahrnehmung und des Denkens. Menschen im Autismus-Spektrum erleben ihre Umwelt auf ihre eigene Weise – eine Weise, die nicht weniger wertvoll ist als die Wahrnehmung neurotypischer Menschen. Das Ziel sollte nicht sein, diese Menschen zu verändern, sondern ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich selbst verstehen, sich entfalten und ihre Stärken ausbauen können.


Pro School setzt sich mit verschiedenen Angeboten für eine stärkere Teilhabe und Akzeptanz von Menschen im Autismus-Spektrum ein. Dazu gehört unter anderem die Autismus-Ambulanz in Hannover-Anderten, in der junge Menschen individuell gefördert werden. Der Ansatz der ressourcenorientierten Förderung trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein der Betroffenen zu stärken und die Wahrnehmung ihrer eigenen Stärken und Bedürfnisse zu fördern. Die Förderung berücksichtigt die jeweiligen Bedürfnisse der jungen Menschen und hilft ihnen dabei, sich in der Welt zurechtzufinden, in der es oft noch viele Barrieren gibt.


Ein zentraler Bestandteil der Arbeit bei Pro School ist es, ein Umfeld zu schaffen, das die Vielfalt anerkennt und die unterschiedlichen Bedürfnisse respektiert. Besonders bei Menschen im Autismus-Spektrum kann dies eine Herausforderung darstellen, da sie oft auf spezifische Reize anders reagieren oder sich anders ausdrücken. Hier hilft eine individuelle Förderung, die auf die speziellen Anforderungen der Betroffenen abgestimmt ist. Dies kann durch besondere Förderräume wie der Bewegungsraum, das Bällebad oder der „Snoezelen“-Raum geschehen, in dem sanfte Lichteffekte und beruhigende Klänge für eine angenehme und stressfreie Atmosphäre sorgen.


Die Wichtigkeit von Akzeptanz und Verständnis wird auch in der Praxis bei Pro School sichtbar. So kommen speziell ausgebildete Tiere wie Hunde und ein Therapiepferd zum Einsatz, um die jungen Menschen in ihrer Förderung zu unterstützen. Tiere bieten eine direkte, nicht wertende Form der Kommunikation, die besonders für Menschen im Autismus-Spektrum von großer Bedeutung sein kann. Sie reagieren unmittelbar auf das Verhalten der Menschen und schaffen eine vertrauensvolle und beruhigende Atmosphäre. Ausführlichere Informationen zum Thema tiergestützte Pädagogik, sind hier zu finden.

Der Welt-Autismus-Tag ist nicht nur eine Gelegenheit, auf die Bedürfnisse von Menschen im Autismus-Spektrum aufmerksam zu machen, sondern auch eine Chance, die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren und für mehr Verständnis zu werben. „Nicht unsichtbar“ – das ist nicht nur das Motto für diesen Tag, sondern auch ein Appell für den Alltag: Menschen im Autismus-Spektrum sind Teil unserer Gesellschaft, und es liegt an uns, sie in ihrer Vielfalt zu erkennen und zu respektieren. Indem wir Barrieren abbauen, das Verständnis füreinander fördern und ein inklusives Umfeld schaffen, können wir gemeinsam eine Gesellschaft gestalten, in der sich jeder – unabhängig von seinen Unterschieden – willkommen und respektiert fühlt.

Alle Beiträge zu Autismus-Förderung